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Akupunkturpunkte und Leitbahnen

Akupunktur2

Was sind Leitbahnen (Meridiane)

LeitbahnenUm Tuina wirksam durchführen zu können, sind Grundkenntnisse über die Akupunkturpunkte und die sogenannten Meridiane (richtig: Leitbahnen, jingmai), ihren Verlauf, ihre Funktion und ihre Wirkung notwendig.

In der Chinesischen Medizin geht man davon aus, dass es ein Netz von Leitbahnen gibt, das ähnlich wie das Netz der Blutgefäße, das den ganzen Körper durchzieht und Organe, Haut, Sehnen, Gelenke und Muskeln versorgt, die Funktionskreise untereinander, sowie das Innere mit dem Äußeren verbindet. Über das Netz der Leitbahnen wird der gesamte Organismus rhythmisch und harmonisch mit den Energieformen des aktiven Qi und des stofflichen, nährenden Xue (zur Erläuterung dieser Begriffe s. Kapitel Grundlagen und Glossar) versorgt. Der irreführende Einsatz des Begriffes Meridian für die Leitbahnen geht auf ein historisches Missverständnis früher Besucher aus dem Westen in China zurück. Im 17. Jh. hatten sie chinesische Ärzte bei der Durchführung der Akupunktur beobachtet und assoziierten die auf Akupunkturmodellen aufgezeichnete Linien mit den auf ihren Landkarten und Globen aufgezeichneten Orientierungslinien, den Meridianen. Der chinesische Begriff jingmai hat aber eine ganz andere Bedeutung: Jing bedeutet ursprünglich der Kettfaden in einem Gewebe und wird hier als Leiten oder Führen interpretiert. Mai bedeutet pulsieren. Durch eine Leitbahn wird also eine Pulsation von Qi und Xue fortgeleitet – ganz ähnlich wie Blut in den Arterien.

Ein Akupunkturpunkt shuxue, ist ein Loch, eine Höhlung oder Öffnung durch die Einfluss auf den Energiefluss der Leitbahn genommen werden kann. Anatomische Studien haben gezeigt, dass etwa 80 Prozent aller Akupunkturpunkte in tastbaren Spalten, Höhlungen oder Mulden liegen, mithin an Orten, an denen sich durch moderne technische Verfahren Bündel von feinen Gefäßen und vegetativen Nervenfasern nachweisen lassen. Nach der klassischen Akupunkturlehre konzentriert sich die Energie, das Qi und Xue an diesen Stellen.

Insgesamt sind 361 klassische Akupunkturpunkte bekannt, die auf den sog. Zwölf Hauptleitbahnen liegen. Außerdem existieren eine Reihe von Extrapunkten außerhalb der Hauptleitbahnen.

Wichtiger, als alle Punkte auswendig zu lernen, ist es, die Funktion der Leitbahnen zu verstehen und eine kleine Auswahl von besonders wirksamen Punkten zu kennen.

Systematik der Leitbahnen

Die zwölf Hauptleitbahnen verlaufen symmetrisch auf beiden Körperhälften. Sie sind jeweils nach dem Funktionskreis benannt, auf den durch die Punkte am meisten Wirkung ausgeübt werden kann. Daneben trägt jede Leitbahn auch eine genaue Benennung nach einem Yinoder Yang-Aspekt. Dies hat eine praktische Bedeutung: So haben zum Beispiel die beiden Leitbahnen der Überstrahlung des Yang (yangming), die Magen-Leitbahn des Fußes und die Dickdarm-Leitbahn des Armes, eine besondere Wirkung auf die gleichen anatomischen Strukturen im Gesichtsschädel: Auf die Nasennebenhöhlen und den Kauapparat, die auch dem Bereich der Überstrahlung des Yang zugerechnet werden.

Weitere wichtige Leitbahnen sind neben den Hauptleitbahnen die genau in der Mittellinie des Körpers am Rücken verlaufende Dumai-Leitbahn (s. regens, dumai) und die über die vordere Körpermittellinie verlaufende Renmai-Leitbahn (s. respondens, renmai). Dumai- und Renmai-Leitbahn kommen beide nur einmal vor, sie werden zu den Acht Unpaarigen Leitbahnen (qijing bamai) gezählt.

Es gibt noch zwölf Leitbahnzweige, sowie Muskel- und Netzleitbahnen. Diese Verästelungen bilden alle zusammen ein sehr feines Netz durch den und auf dem Körper. Eine genaue Kenntnis dieser Details ist für den Tuina-Anfänger nicht notwendig, gleichwohl beeinflusst er dieses verästelte System durch seine Massage und treibt das blockierte Qi und Xue aus diesen Strukturen aus. Die Leitbahnen verlaufen hauptsächlich unter der Körperoberfläche, sie haben aber auch Äste, die in die Tiefe führen. Die Akupunkturpunkte liegen an der Oberfläche, meist aber nicht direkt unter der Haut.

Auch die zwölf Hauptleitbahnen werden nach Yin und Yang unterschieden: Yin steht für das Innere. Dementsprechend verlaufen die sechs Yin-Leitbahnen auf der Körperinnenseite, die Yang-Leitbahnen an der Körperaußenseite. An den Extremitäten verlaufen jeweils drei Yin-Leitbahnen innen und drei Yang-Leitbahnen außen, wobei stets eine Yin- mit einer Yang-Leitbahn verbunden ist. So fließt die dem Yin zugeordnete Lungen-Leitbahn vom Brustkorb an der Arminnenseite zu den Fingerspitzen und die damit gekoppelte, dem Yang zugeordnete Dickdarm-Leitbahn an der Außenseite von den Fingerspitzen zurück zum Kopf. Diese beiden Leitbahnen bilden also ein Leitbahnpaar. Als klinische Konsequenz kann man über beide Leitbahnen krankheitsauslösende Faktoren wie Wind (ventus, feng), oder Kälte (algor, han), die von außen in die Oberfläche (extima, biao) eingedrungen sind, zerstreuen und ausleiten.

Ein Buch-Tipp für Sie:

Leitbahnen der Akupunktur
Leitbahnen der Akupunktur

Die drei Yin- und Yang-Leitbahnen werden weiter unterteilt:

  • Großes Yang (taiyang) Blase- und Dünndarm-Leitbahn
  • Junges Yang (shaoyang) Gallenblase- und Sanjiao-Leitbahn
  • Überstrahlung des Yang (yangming) Dickdarm- und Magen-Leitbahn
  • Großes Yin (taiyin) Lungen- und Milz-Leitbahn
  • Kleines Yin (shaoyin) Herz- und Niere-Leitbahn
  • Weichendes Yin (jueyin) Leber- und Perikard-Leitbahn

Diese Einteilung hat wie oben bereits betont, eine klinische Bedeutung.

So verlaufen die Leitbahnen des Großen Yang (taiyang) über den Rücken, den Kopf, die Schultern und die extremen Außenseiten der Extremitäten. Die äußeren krankheitsauslösenden Faktoren wie Wind , Kälte oder Feuchtigkeit treffen zuerst auf diese Körperregionen. Ein klinisches Beispiel dafür ist der plötzlich auftretende Schiefhals (Torticollis), eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Kopfes und der Schulter, wie sie auftritt, nachdem man bei nächtlicher Kühle zu lange im Freien gesessen hat oder im Cabrio gefahren ist. Aus Sicht der Chinesischen Medizin führt hier eine Kälte-Wind -Schädigung zu einer Blockade der Leitbahnen.

Funktionen der Leitbahnen

Die Leitbahnen haben vier Funktionen:

  1. Sie sind die Verbindungswege für die aktiven und die stofflichen Energien Qi und Xue.
  2. Sie regulieren den Fluss dieser Energien.
  3. Sie steuern die biologischen Prozesse in den Funktionskreisen.
  4. Sie verbinden die Oberfläche (extima, biao) mit dem Inneren (intima, li).

Über die Tuina-Griffe werden als erstes die Leitbahnen beeinflusst, da sie oberflächlich in der Haut und den Muskeln verlaufen, weshalb man hier Qi und Xue direkt erreichen kann. Für den Erfolg der Tuina sind insbesondere auch die kleinen Verbindungen der Hauptleitbahnen wichtig; sie werden Kollateralen zur Oberfläche (fouluo) und feine Kapillaren (shenluo) genannt. In zweiter Linie kann man auch Einfluss auf die Funktionskreise ausüben. Nicht nur Leitbahnen, sondern auch Körperregionen sind nach Auffassung der ChinesischenMedizin den Funktionskreisen zugeordnet, wie etwa dem Fk Lunge die Ellbeuge. Störungen im Fk Lunge führen daher zu Veränderungen in der Ellbeuge, was bei Neurodermitis beobachtet werden kann, wenn die Haut trocken und rissig wird und sich entzündet. Die Haut wird anatomisch und funktionell dem Fk Lunge zugeordnet, über eine Massage der Ellbeuge lassen sich daher der Fk Lunge und damit auch Hautkrankheiten behandeln.

Die Hauptregion für den Fk Leber ist die Achselhöhle, für den Fk Milz die Hüfte, für den Fk Niere die Kniekehle und für den Fk Herz die Region vor dem Brustbein.

Daneben trägt jede Leitbahn auch eine genaue Benennung nach einem Yinoder Yang-Aspekt. Dies hat eine praktische Bedeutung: So haben zum Beispiel die beiden Leitbahnen der Überstrahlung des Yang (yangming), die Magen-Leitbahn des Fußes und die Dickdarm-Leitbahn des Armes, eine besondere Wirkung auf die gleichen anatomischen Strukturen im Gesichtsschädel: Auf die Nasennebenhöhlen und den Kauapparat, die auch dem Bereich der Überstrahlung des Yang zugerechnet werden.

Weitere wichtige Leitbahnen sind neben den Hauptleitbahnen die genau in der Mittellinie des Körpers am Rücken verlaufende Dumai-Leitbahn (s. regens, dumai) und die über die vordere Körpermittellinie verlaufende Renmai-Leitbahn (s. respondens, renmai). Dumai- und Renmai-Leitbahn kommen beide nur einmal vor, sie werden zu den Acht Unpaarigen Leitbahnen (qijing bamai) gezählt.

Es gibt noch zwölf Leitbahnzweige , sowie Muskel- und Netzleitbahnen. Diese Verästelungen bilden alle zusammen ein sehr feines Netz durch den und auf dem Körper. Eine genaue Kenntnis dieser Details ist für den Tuina-Anfänger nicht notwendig, gleichwohl beeinflusst er dieses verästelte System durch seine Massage und treibt das blockierte Qi und Xue aus diesen Strukturen aus.

Die Leitbahnen verlaufen hauptsächlich unter der Körperoberfläche, sie haben aber auch Äste, die in die Tiefe führen. Die Akupunkturpunkte liegen an der Oberfläche, meist aber nicht direkt unter der Haut.

Auch die zwölf Hauptleitbahnen werden nach Yin und Yang unterschieden: Yin steht für das Innere. Dementsprechend verlaufen die sechs Yin-Leitbahnen auf der Körperinnenseite, die Yang-Leitbahnen an der Körperaußenseite. An den Extremitäten verlaufen jeweils drei Yin-Leitbahnen innen und drei Yang-Leitbahnen außen, wobei stets eine Yin- mit einer Yang-Leitbahn verbunden ist. So fließt die dem Yin zugeordnete Lungen-Leitbahn vom Brustkorb an der Arminnenseite zu den Fingerspitzen und die damit gekoppelte, dem Yang zugeordnete Dickdarm-Leitbahn an der Außenseite von den Fingerspitzen zurück zum Kopf. Diese beiden Leitbahnen bilden also ein Leitbahnpaar. Als klinische Konsequenz kann man über beide Leitbahnen krankheitsauslösende Faktoren wie Wind (ventus, feng), oder Kälte (algor, han), die von außen in die Oberfläche (extima, biao) eingedrungen sind, zerstreuen und ausleiten.

Die drei Yin- und Yang-Leitbahnen werden, damit sie besser zu unterscheiden sind, weiter unterteilt:

Weitere Unterteilung der Leitbahnen nach Yin und Yang:

Großes Yang (taiyang) Blase- und Dünndarm-Leitbahn

Junges Yang (shaoyang) Gallenblase- und Sanjiao-Leitbahn

Überstrahlung des Yang (yangming) Dickdarm- und Magen-Leitbahn

Großes Yin (taiyin) Lungen- und Milz-Leitbahn

Kleines Yin (shaoyin) Herz- und Niere-Leitbahn

Weichendes Yin (jueyin) Leber- und Perikard-Leitbahn

Diese Einteilung hat wie oben bereits betont, eine klinische Bedeutung.

So verlaufen die Leitbahnen des Großen Yang (taiyang) über den Rücken, den Kopf, die Schultern und die extremen Außenseiten der Extremitäten. Die äußeren krankheitsauslösenden Faktoren wie Wind , Kälte oder Feuchtigkeit treffen zuerst auf diese Körperregionen. Ein klinisches Beispiel dafür ist der plötzlich auftretende Schiefhals (Torticollis), eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Kopfes und der Schulter, wie sie auftritt, nachdem man bei nächtlicher Kühle zu lange im Freien gesessen hat, oder im Cabrio gefahren ist. Aus Sicht der Chinesischen Medizin führt hier eine Kälte-Wind -Schädigung zu einer Blockade der Leitbahnen.

 

Hier finden Sie ein Video über die klassische Meridian Behandlung von Jason Robertson: