Die vier Temperaturausstrahlungen (siqi) in der TCM: Teil 2/3
Die Temperaturauswirkung der Kräuter wird – wie auch die der Nahrungsmittel – einerseits nach dem subjektiven Empfinden, andererseits nach objektiven Kriterien wie Atemfrequenz, Pulsdiagnostik oder einer Hyperämie in gewissen Körperstellen beurteilt.
Ursprünglich wurden vier thermische Wirkungen unterschieden: heiß, warm, kühl und kalt. Dazu kam mit der Zeit noch der Begriff der thermisch neutralen Wirkungen. Später wurden zusätzliche Zwischenstufen wie zum Beispiel leicht warm, sehr heiß usw. eingeführt.
Vereinfacht gesagt gilt, dass man bei Hitzeerkrankungen kühlende oder kalte Kräuter verschreiben sollte, bei Kälteerkrankungen warme.
- Bei Hitzeerkrankungen ist dem Patienten heiß, er verträgt Hitze nicht, schwitzt stark, der Harn ist konzentriert und übel riechend, die Zunge ist rot und der Puls schnell (1:6 oder mehr).
- Bei Kälteerkrankungen friert der Patient, er liebt die Wärme, der Harn ist hell, der Stuhl weich, die Zunge blass, der Zungenbelag weiß und der Puls langsam (1:4 oder weniger).
Dies bedeutet jedoch nicht, dass es ein Fehler wäre, Kräuter verschiedener Temperaturwirkung miteinander zu kombinieren. Speziell bei komplizierten Krankheitsbildern ist es oft notwendig, Kräuter verschiedener Temperaturwirkungen zusammenzumischen. So kann ein Patient zum Beispiel oben Hitze und unten Kälte haben. Ein weiteres Beispiel wäre eine Hitzeerkrankung an der Oberfläche. Hier werden kühlende Kräuter in Kombination mit scharf-warmen Kräutern wie zum Beispiel Zimtzweigen verwendet, die eine aufsteigende und zerstreuende Wirkung haben und damit die Rezeptur an die Oberfläche des Körpers bringen.
Wie wirken die vier Temperaturausstrahlungen?
Heiße Kräuter wie zum Beispiel Pfeffer, Ingwer und Zimt wirken erwärmend, schmerzstillend und helfen beim Ausbruch von Infektionserkrankungen.
- Warme Kräuter wie zum Beispiel Kardamom und Mandarinenschalen tonisieren, wirken aromatisch und karminativ.
- Kühle Kräuter vertreiben Wind-Hitze, nähren das Yin und wirken beruhigend.
Kalte Kräuter wie zum Beispiel Enzianwurzel, Rhabarberwurzel, Löwenzahn oder Tausendguldenkraut leiten die Hitze aus, wirken abführend, absenkend, entgiftend und entzündungshemmend.
Noch ein Wort zu den bitter-kalten Kräutern: Bei dieser Gruppe von Kräutern haben wir im Westen eine vielfältiges Angebot: Enzianwurzel, Rhabarberwurzel, Löwenzahn und Tausendguldenkraut sind nur eine sehr kleine Auswahl davon. Bei Erkrankungen mit Feuchte-Hitze kann man wunderbar auf die chinesischen bitter-kalten Kräuter verzichten und sie durch westliche Kräuter ersetzen.
Außerdem kann man unsere Kräuter noch weiter aufteilen in Kräuter, die auf den Mittleren Erwärmen (ME) wirken:
- Gänsefingerkraut
- Tausendguldenkraut
- Klettenwurzel
- Salbei
- Stiefmütterchen
- Schafgarbe
- Wermut
- Echter Ehrenpreis
… und in Kräuter, die auf den Unteren Erwärmen (UE) wirken:
- Birkenblätter und Rinde
- Mariendistel
- Löwenzahn
- Enzian
- Erdrauch
- Goldrute
- Löwenzahn
- Teufelskralle
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Insgesamt ist Stefan Müller-Gißler eine Schlüsselfigur in der Welt der alternativen Medizin. Sein Lebenswerk spiegelt seine Leidenschaft und sein Engagement für diese Fachgebiete wider und macht ihn zu einer respektierten und einflussreichen Persönlichkeit in diesem Bereich.