Neuraltherapie kurz erklärt
Die Neuraltherapie, wurde von den Brüdern Ferdinand und Walter Huneke entdeckt und als örtliches Betäubungsmittel, zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken eingesetzt. Es werden niedrigprozentige Procain- oder Lidocainlösungen (Betäubungsmittel) eingesetzt, um unter der Oberhaut Quaddeln zu setzen.
Wie und wo wird gequaddelt?
Quaddeln ist eine Technik bei der man Betäubungsmittel direkt unter die Haut spritzt. Dadurch entstehen kleine Erhebungen die einem Insektenstich ähneln. Eine Quaddelung besteht aus einem einzigen oder mehreren kleinen Stichen, der Schmerz wird schnell durch das Lokalänesthetikum gemildert. Das Betäubungsmittel wird entweder direkt in das Schmerzareal, in das Störfeld, oder in das mit dem erkrankten Organ korrespondierende Hautareal (Headsche Zone) injiziert. Neben den klassischen Mitteln, wie Lidocain und Procain, werden mittlerweile auch Kochsalzlösungen mit homöopathischen Mittel gemischt und angewendet. Die Injektion kann auch in bestimmte Akupunktur-Punkte appliziert werden, dadurch kann die Wirkung auf die mitbetroffenen innere Organe noch verstärkt werden. Es werden pro Behandlung ca. 5-10 ml des Mittels injiziert. Je nach Krankheitsgeschehen wird diese Menge auf mehrere Einstichstellen verteilt.
Was ist unter einer Headschen Zone zu verstehen?
Als Headsche Zonen werden Hautareale betrachtet, bei denen Erkrankungen innerer Organe, als Schmerzen oder Empfindungsstörungen auftreten können. Ein Dermatom oder ein erkranktes Organ werden dabei durch den gleichen Spinalnerv versorgt. Dies ist der Grund warum sich erkrankte Organe durch Beschwerden in den entsprechenden Hautarealen bemerkbar machen können. Benannt sind die Headschen Zonen nach dem englischen Neurologen Sir Henry Head (1861 – 1940).
Wie oft muss eine Neuraltherapie angewandt werden?
Oft reicht schon eine einmalige Behandlung aus, bei chronischen Beschwerden sind 5-10 Behandlungen sinnvoll.
Neuraltherapie – wie sie wirkt?
Die schmerzlindernde Wirkung der Neuraltherapie wirkt nicht über den Blutweg, sondern über das vegetative Nervensystem. Dies erklärt auch die schnelle Wirkung nach der Injektion, oft ist der Schmerz schon nach Sekunden besser. Man geht davon aus, dass Störfelder die Nervenbahnen reizen, so dass auch entfernte Körperregionen chronische Beschwerden auslösen können. Jede krankhaft veränderte Stelle im Körper und jedes kranke Organ kann so ein Störfeld werden. Durch die ständige Reizung wird dem Körper ein Dauerstress suggeriert, dies stört die eigene Regulation und führt somit zu einer Starre. Die Neuraltherapie kann die Starre durch die Injektion eines örtlichen Betäubungsmittels durchbrechen, und der Körper kann sich dadurch selbst wieder regulieren.
Neuraltherapie hilft bei folgenden Beschwerden
- Arthrose
- Tennisellenbogen
- Krampfaderleiden
- Karpaltunnelsyndrom
- Kopfschmerzen
- Lumbago oder Blockaden des ISG
- Migräne
- Schwindel auch bei Morbus Menière
- Tinnitus
- Morbus Scheuermann
- Neuralgien
- Reizdarm
- Schulter-Arm-Syndrom
- Erkrankungen der Sehnen und Muskeln
- Nach Unfälle mit Traumen von Knochen-, Muskel- oder Bänder
- Verspannungen
Neuraltherapie sollte hier nicht verwendet werden:
- Bei schweren immunologischen Erkrankungen
- Akuten Entzündungen des betroffenen Hautareals
- Bei Blutgerinnungsstörungen
- Bei Allergien gegen den zu applizierenden Wirkstoff
- Bei Kollapsneigung und sehr niedrigen Blutdruck
- Bei Fieber
Welche Nebenwirkungen kann es geben?
- Bei einer Allergie auf den injizierten Stoff, kann es zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock kommen
- Kleine Hämatome im Bereich der Einstichstelle
- Manchmal berichten Patienten von einer Art Muskelkater im Bereich der Injektion
Literaturempfehlung hierzu:
>>>Handbuch Neuraltherapie, Weinschenk
Stefan Müller-Gißler ist eine bemerkenswerte Persönlichkeit in der Welt der Fachliteratur für alternative Medizin. Als Geschäftsführer des renommierten Verlags Müller & Steinicke hat er sich einen Namen gemacht, insbesondere durch sein Engagement und seine Expertise in Bereichen wie Homöopathie, Akupunktur und Impfen. Seine Karriere zeichnet sich durch eine tiefe Leidenschaft und ein umfassendes Wissen in diesen Fachgebieten aus.
Sein langjähriges Interesse und Engagement in diesen Bereichen geht über die reine Verlagsarbeit hinaus. Müller-Gißler ist bekannt für seine Teilnahme an Fachkonferenzen und Seminaren, wo er regelmäßig als Redner und Experte auftritt. Durch diesen Austausch mit Fachleuten und das ständige Verfolgen neuester Forschungsergebnisse hält er sich kontinuierlich auf dem Laufenden und integriert aktuelle Erkenntnisse in das Verlagsprogramm.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert sich Stefan Müller-Gißler auch in verschiedenen Fachverbänden und trägt so zur Weiterentwicklung und Verbreitung des Wissens in den Bereichen der alternativen Medizin bei. Sein Einfluss ist weitreichend und seine Arbeit hat wesentlich dazu beigetragen, das Verständnis und die Akzeptanz von Homöopathie, Akupunktur und Naturheilkunde zu fördern.
Insgesamt ist Stefan Müller-Gißler eine Schlüsselfigur in der Welt der alternativen Medizin. Sein Lebenswerk spiegelt seine Leidenschaft und sein Engagement für diese Fachgebiete wider und macht ihn zu einer respektierten und einflussreichen Persönlichkeit in diesem Bereich.