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Schwitzen – Das lästige Übel

Schwitzen, auch Hyperhidrose genannt, ist ein sehr wichtiger Regulationsmechanismus, um dem Körper Wärme zu entziehen.

Das Schwitzen schützt unseren Körper vor Überhitzung. Vor allem beim Sport, bei heißen Temperaturen oder in emotionalen Stresssituationen ist das Schwitzen sehr wichtig um nicht zu überhitzen. Doch wenn das Schwitzen das gesunde Maß überschreitet, kann dies für Patienten sehr quälend werden.

Wenn Schwitzen über die normale Anforderung der Wärmeregulation hinausgeht, nennt man dies in der Schulmedizin „Hyperhidrose“. Dies bezeichnet starkes Schwitzen, welches auf eine Fehlfunktion der Schweißdrüsen zurückzuführen ist. Die Schweißdrüsen selbst sind jedoch weder vergrößert noch vermehrt.

Es gibt verschiedene Formen der Hyperhidrose:

  • Primäre oder idiopathische Hyperhidrose – ohne eine zugrundeliegende Erkrankung
  • Sekundäre Hyperhidrose – starkes Schwitzen aufgrund einer Erkrankung

Je nach Lokalisation:

  • Generalisierte Hyperhidrose – starkes Schwitzen am ganzen Körper
  • Lokale oder fokale Hyperhidrose – bestimmte Körperzonen (Achseln, Kopf, Nacken)

In bestimmte Lebensabschnitten, wie beim Klimakterium, bei dem das Schwitzen auf die Reduzierung der Östrogenproduktion in den Eierstöcken zurückzuführen ist, kommt es vermehrt zu Hitzewallungen. Aber auch bei Reisen in tropischen Klimazonen muss sich der Körper im Rahmen des Schwitzens erstmal physiologisch akklimatisieren. Auch durch den Verzehr sehr scharfer Speisen, wie bei Chili, kommt es durch das Capsaicin zu einer thermischen Täuschung und somit zur kurzfristigen Hyperhidrose. Ebenso können Stoffwechselerkrankungen, wie bei der Schilddrüsenüberfunktion, oder bei Nebennierenerkrankungen eine Hyperhidrose auslösen. Auch bei infektiösen oder bösartigen Erkrankungen kann es zum vermehrten Schwitzen kommen, deshalb ist eine ärztliche Abklärung des starken Schwitzens sehr wichtig.

Schulmedizinisch wird die Hyperhidrose vor allem in den Achselhöhlen wie folgt behandelt:

  • Aluminiumchloridhaltige Antitranspirantien
  • Injektionen mit Botulinumtoxin A
  • Operativer Schweißdrüsenentfernung
  • Medikamentöse Behandlung (oft mit Psychopharmaka)

Alternative Behandlungsmöglichkeiten:

Da aluminumchlorhidhaltige Deos mittlerweile im Verdacht stehen Krebs auszulösen, sollte zuerst ein naturheilkundlicher Ansatz gewählt werden.

Naturheilkundliche Mittel:

  • Das Meiden von Nahrungsmitteln, die Sie zum Schwitzen bringen. Vor allem scharfe Gewürze, Alkohol, Kaffee und heiße Suppen und Getränke sollte gemieden werden.
  • Auch der Salbei kann mit seiner schweißhemmenden Wirkung sehr gute Ergebnisse gegen das Schwitzen liefern. Am besten als Tee, mehrmals täglich eine Tasse, oder auch als Fertigtinktur einnehmen.
    Auch Fußbäder oder Ganzkörperbäder mit Eichenrinde sind sehr hilfreich. Am besten die Eichenrinde für ca. 20 min kochen und den Sud als Badezusatz ins Badewasser geben.

Homöopathie:

  • Hepar sulfuris – der Schweiß ist klebrig, säuerlicher Körpergeruch
  • Mercurius solubilis – starker Schweiß, süßlich riechend, ölig
  • Sepia – Achselschweiß, Schweißausbrüche im Klimakterium
  • Silicea – kalter Schweiß, riecht unangenehm, auch schweißige Füße
  • Thuja – übelriechender, süßlicher Schweiß, meist an unbedeckten Körperstellen
  • Kalium carbonicum – Schweißausbrüche am gesamten Körper, nach geringen Anstrengungen, mit Rückenschmerzen, stinkender Fußschweiß

TCM:

In der chinesischen Medizin werden Punktkombinationen wie HE7 und NI7 verwendet um die Beziehung, Niere/Herz zu stärken. Je nach Beschwerdebild kommen auch andere Punkte zum Einsatz wie die Extrapunkte SiSchenCong oder auch PC6. Diese Punkte können auch akupressiert werden. Hier geht es zur Akupressur für die Selbstbehandlung.
Auch die Kräuterheilkunde hat viele hilfreiche Einzelkräuter, wie Semen Ziziphi, oder Fructus Corni, um die Poren zu schließen.

 

 

 

S. Rudrich 10-14