Vorteile der chinesischen Kräuterheilkunde für Patienten
Mittlerweile erhält die chinesische Kräutermedizin auch bei uns in Deutschland einen immer größeren Stellenwert als es bislang der Fall war. Viele Patienten greifen heutzutage lieber alternativ zu rein natürlichen Präparaten, wie sie neben der TCM auch in der Homöopathie oder bei Schüssler-Salzen zu finden sind, als zur klassischen Schulmedizin. Ein wichtiger Aspekt sind hierbei vor allem die Nebenwirkungen. Doch für viele Patienten sind chinesische Kräuter noch ein unbekanntes Terrain.
Was verbirgt sich hinter der chinesischen Kräutertherapie?
Es werden in für chinesische Kräuter verschiedene Teile von Pflanzen, mineralischen Bestandteilen und tierischen Produkte verwendet. Hierunter zählen z. B. bei den pflanzlichen Bestandteilen: Wurzeln, Stengel, Rinden, Blätter, Blüten, Früchte, Samen und Pilze.
Bei den Mineralien verwendet man Muschelkalk (Mu Li), Fluorkalzium (Zi Shi Ying), Bernstein (Hu Po) oder Eisenoxide (Sheng Tie Luo).
Als tierische Bestandteile finden sich der Regenwurm, Grillen, Seidenraupen, Teile von Hörnern u.a. zum Einsatz. Dabei handelt es sich um speziell dafür gezüchtete Tiere.
Wie nimmt man chinesische Kräuter ein?
Es gibt verschiedene Einnahmemöglichkeiten der chinesischen Kräuter. In der Humanmedizin werden häufig sogenannte Dekokte (tang) verwendet, die als Tee eingenommen werden. In der Tiermedizin werden Teepillen oder Pulver angeboten. Die Verabreichung erfolgt oral und bei Tieren überwiegend übers Futter. Dazu werden die Pflanzenbestandteile eingeweicht, dann mindestens 30 Minuten gekocht, abgeseiht, nochmals mit Wasser aufgegossen und ein zweites Mal aufgekocht. Blüten werden erst am Ende des zweiten Kochvorgangs mitgekocht.
Da diese Einnahmeform sehr zeitaufwendig in der Zubereitung ist, gibt es alternativ auch Granulate und Presslinge. Granulate sind die häufigste Anwendungsform. Sie sind leicht anzuwenden und daher einfach in den Tagesablauf zu integrieren. Das Granulat wird mit einem mitgelieferten Messlöffelchen in eine Tasse gegeben und mit heißem Wasser aufgegossen. Zudem ist auch die Haltbarkeit länger als bei frischen Pflanzen. Des Weiteren gibt es noch Presslinge. Diese werden direkt in der Apotheke hergestellt und können auf Reisen sehr einfach, wie Tabletten, geschluckt werden. Auch werden Tropfen und Salben ebenfalls angewandt und können eine Alternative zu den Granulaten und Presslingen darstellen.
Die Dosierung spielt eine wichtige Rolle
Das Dekokt wird nach dem Kochvorgang in ein Gefäß gefüllt und kühl gelagert. Klassischerweise reicht das Dekokt, welches zweimal gekocht wird, für zwei Tage. Die Flüssigkeit wird in der Regel auf vier Einnahmen verteilt.
Bei den Granulaten gibt es niedrige, mittlere und hohe Einnahmedosen. Je nach Beschwerdebild, ob eine chronische oder akute Erkrankung vorliegt, variiert die Tagesdosis zwischen 3-6 Gramm (niedrige Dosis), 6-9 Gramm (mittlere Dosis) oder 9-15 Gramm (hohe Dosis).
Wie schmecken chinesische Kräuter?
Je nach Kraut und Bestandteil der Pflanze kann der Geschmack stark variieren: salzig, süß, scharf, sauer, bitter, fad.
Vor allem die Zusammensetzung der Kräuter hat eine Auswirkung, ob die Dekokte und Granulate einen intensiven oder faden Geschmack haben. Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Dekokt intensiver schmeckt, als ein Granulat. Doch schon beim Geruch und Geschmack beginnt die eigentliche Behandlung.
Kinder mit chinesischen Kräutern behandeln
Kinder kann man sehr gut mit den Kräutern behandeln. Bei ihnen kommen besonders kleinere Rezepturen zur Anwendung. Auch die Dosis ist bei Kindern geringer. Je nach Beschwerdebild reicht auch oft schon eine kurze Anwendungszeit.
Nebenwirkungen der chinesischen Kräuterheilkunde
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Kräuterheilkunde der Chinesischen Medizin – vorausgesetzt sie wird von einem erfahrenen TCM-Therapeuten oder Arzt verordnet – wenig Nebenwirkungen hat. Je nach Dosierung können allerdings Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall und Völlegefühl entstehen. Auch Unverträglichkeiten aufgrund von Allergien können vorkommen. Zu Beginn einer Therapie kann es auch hier zu einer Art „Erstverschlimmerung“ kommen, diese sollte nach ein paar Tagen allerdings abgeklungen sein. Einige Kräuter sind toxisch und müssen deshalb streng nach den entsprechenden Richtlinien dosiert werden. Auch in der Schwangerschaft und Stillzeit muss auf toxische, absenkende oder milchbildungs-hemmende Kräuter geachtet werden. Ich bin selbst Mutter und habe während der Schwangerschaft chinesische Kräuter angewendet.
Qualität und Sicherheit der Kräuter
In Deutschland werden die chinesischen Arzneimittel vor allem über Apotheken gehandelt. Diese müssen die Reinheit der Präparate belegen. Es gibt strenge EU Richtlinien, in denen Rohdrogen regelmäßig geprüft und mittels Zertifikaten ausgewiesen werden müssen. Deshalb ist es wichtig, die Arzneien nicht in einem asiatischen Supermarkt zu kaufen, da sie dort als Lebensmittel anderen Richtlinien unterliegen. In der Apotheke gelten sie als Medizin und müssen strengeren Richtlinien genügen.
Weitere Informationen rund um die chinesische Medizin für Interessierte finden Sie hier:
Hier finden Sie einen eigenen Beitrag des Verbandes CTCA über die Sicherheit chinesischer Arzneimittel
Wenn Sie eine Einführung in die chinesische Medizin aus Sicht des Patienten lesen möchten, empfehlen wir den TCM-Ratgeber von A. Noll. Hier gelangen Sie zum Patientenratgeber und können im Buch online blättern.
Es gibt ein gutes Buch für alle Interessierte der Chinesischen Medizin über chinesische Kräuter:
Chinesische Kräuter in Frage und Antwort / Yifan Yang
Silvia Janka (geb. Rudrich), staatlich geprüfte Heilpraktikerin nach dem Gesetz über die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung (Heilpraktikergesetz) vom 17. Februar 1939 Die zuständige Aufsichtsbehörde für Heilpraktiker in München ist das Gesundheitsamt in München, Dachauer Str. 90, 80335 München. 2004 – 2006 Ausbildung zur Heilpraktikerin Weiterbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin (2007 – 2009) in Akupunktur und Chinesischer Kräuterheilkunde bei Xie Ru Ritzer am Zentrum für Naturheilkunde (ZFN) Seit 2008, selbständige Heilpraktikern für Traditionelle Chinesische Medizin Praktika Chengdu / China (2008 / 2009) Mitarbeit bei Tancheng Wong, TCM Therapeutin (2008 – 2009) Mitarbeit im Naturheilkundlichen Zentrum Oberschleißheim (2009 – 2011) Weiterbildung in Fußreflexzonenmassage und Schädelakupunktur nach Yamamoto (am ZFN) Ernährung nach den 5 Elementen und Pulsdiagnose (TCM Klinik, Bad Kötzting Tuinamassage, Ohrakupunktur (bei Gabriele Freund) Kinesio-Taping (K-Taping Academy) Ausbildung zum Qigong-Übungsleiter (2011 – 2013) bei Dr. Ute Engelhardt, SMS München Fortbildung Neiyanggong bei Zhou Li, Vizedirektorin d. AZ d. Qigong Rehabilitationsklinik, Beidahe (2014) Weiterbildung in Japanischer Kinderakupunktur / Shonishin bei Stephen Birch (2015) Intensivseminar in Kinder-Tuina, Teil I und II bei Dr. Han Chaling (2015) Regelmäßige Weiterbildungen im Bereich Qigong (2016 Yangsheng Übungen mit dem Daoist Li Hechun) Weiterbildung in Frauen-und Kinderheilkunde bei Angela Körfers (Intensivwoche 2013/2014, Abschlußwochenende 2016) Engaging Vitality (spezielle Pulsdiagnostik) bei Dan Bensky, Ferdinand Becker, Rayén Anton (2018/2019) The Aftercare of COVID-19 Infections with TCM bei Dr. Yifan Yang (2021) Ausbildung zum Systemischen Coach in der Natur bei Marcel Leeb (2022/2023)