Mitochondrien – Kraftwerke des Körpers

Was sind Mitochondrien? Ein einfacher Erklärungsansatz

Durch die Erfindung von Mikroskopen um 1600 und deren Weiterentwicklung konnte man pflanzliche und tierische Zellen genauer untersuchen. Man fand heraus, dass alle Zellen in verschiedene Untereinheiten aufgeteilt sind. Eine Untereinheit sind die Mitochondrien.

Die Energie aus unserer Nahrung wird mit dem Blut zu den Zellen transportiert und dort verbrannt, ähnlich wie der Kraftstoff in (Verbrennungs-)Motoren. Dieser Prozess findet in den Mitochondrien, den „Kraftwerken“ des Körpers statt. Diese Zellorgane sind in jeder Zelle vorhanden und entstehen durch Zweiteilung aus sich selbst. Wenn Mitochondrien „verbraucht“ sind, werden sie abgebaut, da die Zelle sie nicht regenerieren kann.

Mitochondrien besitzen eine Doppelmembran. Die Hülle besteht aus einer äußeren und einer inneren Membran, die gefaltet und gefächert ist. In diesem Fall sind „Falten“ mal ausgesprochen wichtig, denn sie enthalten die flüssige Mitochondrienmatrix mit Proteinkomplexen (Eiweisskomplexe) der Atmungskette. Diese Eiweißkomplexe sind für die eigentliche Energiegewinnung verantwortlich. Außerdem findet man in der Matrix eine eigene, spezielle DNA (Erbinformation) und Ribosomen (kleine, aus Proteinen und rRNA bestehende, zelluläre Partikel). Deshalb gibt es die Theorie, dass Mitochondrien ursprünglich freilebende Einzeller waren, die dann im Laufe der Evolution in die Zelle integriert wurden. Sind Mitochondrien defekt können sie ca. 50 verschiedene Krankheiten hervorrufen (Mitochondriopathien).

Bei einer Mitochondriopathie sind die Eiweiße (Proteine), die an der Atmungskette beteiligt sind, nicht funktionstüchtig. Daher wird nur relativ wenig Energie gewonnen. Grund dafür ist eine Veränderung im Erbgut (Mutation). Das beeinträchtigt vor allem Organe, die viel Energie benötigen. Dazu zählen unter anderem das Gehirn oder die Augenmuskeln.

Ist das kleine Zellorgan intakt, laufen chemische Prozesse der sogenannten Atmungskette ab, die die freigesetzte Energie in einem Molekül, dem Adenosin Tri Phosphat (ATP) speichert und die Energie so jederzeit wiederverwendet werden kann. Über diesen Prozess gewinnt der Körper aus zum Beispiel Zucker (Glucose) oder Fettsäuren etwa 90 Prozent der Körperenergie.

ATP ist zwar nicht das einzige Molekül, das imstande ist Energie abzugeben. Aber es hat den Vorteil, in großer Menge hergestellt werden zu können.

Bei der Energiegewinnung in der Atmungskette entstehen auch freie Radikale. Diese kann man sich als Abfallprodukt der Energiegewinnung vorstellen – in etwa so, wie Asche beim Verbrennen von Holz entsteht. Freie Radikale sind sehr reaktionsfreudig, weil ihnen ein Elektron fehlt. Hier kommen die Antioxidantien ins Spiel. Das fehlende Elektron kann den freien Radikalen nämlich ganz einfach durch Antioxidantien zur Verfügung gestellt werden. Finden sich in unserem Körper keine oder nicht ausreichend Antioxidantien, dann bedienen sich die freien Radikale an den Zellstrukturen und beschädigen diese dadurch.

Damit wir über genügend Antioxidantien verfügen, müssen wir diese mit der Nahrung aufnehmen: Vitamin C, Selen, Vitamin E, Beta-Carotin, Mangan, Zink, Coenzym Q10, schwefelhaltige Aminosäuren und sogenannte Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) sind dafür notwendig.

Frische Zutaten im Essen helfen also tatsächlich, den Körper bis ins mikroskopisch kleine Organ gesund zu ernähren.

Es gibt für Patienten gut verständliche Bücher zu diesem Thema:

 

Druxeis, M. E./ Zemme, V.

Mitochondrien

 


Kuklinski, B./ Schemionek, A.

Mitochondrientherapie – die Alternative