Was tun bei Magen-Darmerkrankungen
Unser Magen-Darm-Trakt reguliert die Nahrungsaufnahme und deren Verdauung. Aufgrund unseres hektischen Alltagslebens, kommt unser Organismus schnell aus der Balance. Essen während der Arbeit, zu wenig Bewegung, psychische Belastungen stören unsere Verdauungsvorgänge. Die Folge können Magenschmerzen, Geschwüre, Sodbrennen, Durchfall und Blähungen sein.
Zu den Magen-Darmerkrankungen zählen:
- Die akute Colitis (akute Diarrhoe, infektiöse Durchfallerkrankungen)
Diese klingt in der Regel nach 2-10 Tagen ab. Bei einer Dauer von über 10 Tagen wird bereits von einem chronischen Verlauf gesprochen. - Dysenterie (rote – mit Blut, oder weiße- mit Schleim im Stuhl)
- Darunter versteht man Kolik artige Bauchschmerzen und blutige und/oder schleimige Durchfälle.
- Colitis Ulcerosa (chronische Colitis)
Chronisch, entzündliche Darmerkrankungen (CED), welche relativ häufig vorkommt. Autoimmune Prozesse, psychosomatische Faktoren und Infektionen können die Auslöser sein. Die Stuhlentleerung ist mehr als 3-mal am Tag und istbreiig bis flüssig. Oft ist Blut und Schleim beigemengt. - Morbus Crohn (Enteritis regionalis)
Chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED), etwas seltener als die Colitis Ulcerosa. Im Vergleich zur Colitis Ulcerosa werden beim Morbus Crohn auch genetische Faktoren als Krankheitsursache gesehen, aber auch autoimmune Prozesse und Infektionen, sowie psychische Faktoren. Morbus Crohn kennzeichnet sich durch Kolik artige Bauchschmerzen meist im rechten Unterbauch, Tenesmen und Diarrhoe ohne Blutbeimengung.
Um bei leichten Magen-Darmerkrankungen wieder seine natürliche Balance herzustellen ist eine regelmäßige und leichte Kost notwendig.
Wichtig sind auch fettige, stark gewürzte, heiße oder eiskalte Speisen zu vermeiden. Auch sehr scharfe Gewürze sollte wegen der Reizung der Magenschleimhaut nicht konsumiert werden. Auch Milch und Milchprodukte sollten bei Unverträglichkeit gemieden werden. Steinobst sollte nur in geringen Mengen und nur reif konsumiert werden.
Alkohol, Kaffee, kohlensäurereiche Getränke und schwarzer Tee sollten wegen der Säureproduktion ebenfalls bei akuten Beschwerden weggelassen werden.
Am besten eigenen sich schonende Zubereitungsverfahren wie:
- Dämpfen
- Dünsten
- Schmoren
- im Backofen backen
Insgesamt gilt um Ihren Magen-Darmtrakt nicht zu stark zu belasten:
- Essen Sie langsam und kauen Sie ausreichend. Es sollte nicht während dem Fernsehen oder bei hitzigen Diskussionen gegessen werden
- Lieber kleinere aber regelmäßige Mahlzeiten, diese schonen Ihren Magen und helfen ihm die Nahrungsmittel schneller zu verdauen
- Vermeiden von Extremen, ein Zuviel von allem schadet Ihrem Körper, deshalb wählen Sie den gesunden Mittelweg und essen Sie möglichst ausgewogen
Naturheilkundliche Mittel:
Tee´s mit Pfefferminze, Fenchel, Kümmel, Anis und Ingwer, sowie probiotische Bakterien, wie Lactobazillen und Bifidobakterien. Diese haben einen positiven Effekt auf den Darm und dessen Immunsystem und lassen den belasteten Darm schneller regenerieren.
Die klassische Haferschleimsuppe, bei der Haferflocken mit Wasser und etwas Salz gekocht und je nach Verträglichkeit mit zerkleinertem Obst verfeinert werden, wussten schon unsere Großmütter bei Magen-Darmverstimmungen zu schätzen.
Homöopathische Mittel:
Arsenicum album –
Das Mittel bei Durchfall und Erbrechen aufgrund von verdorbene Speisen (Lebensmittelvergiftung), Wärme verbessert den Zustand.
Calcium carbonicum –
Bei Übelkeit und Erbrechen bei hellhäutigen, schnell frierenden Kindern. Schweiß, Stuhlgang und Erbrochenes riechen säuerlich.
Chamomilla –
Bei wässrigem, oft grünlich, stinkendem Durchfall, vor allem beim Zahnen, oft zeitgleich wunder Po.
Colocynthis –
Bei stechenden, kolikartigen Schmerzen, Wärme und Druck auf den Bauch bringen Linderung.
Dulcamara –
Bei wässrigem, grünem, schleimigem Durchfall, besonders durch kaltes, feuchtes Wetter im Sommer und Herbst. Starke Schmerzen um den Nabel herum.
Ignatia –
Bei Erbrechen, krampfartige Bauchschmerzen und starken Blähungen. Oft Globusgefühl im Hals.
Nux vomica –
Bei Erbrechen und Durchfall durch übermäßige Nahrungsaufnahme, oder auch bei nervösem Magen mit Magendruck und starker Übelkeit.
Okoubaka –
Bei Brechdurchfall nach Lebensmittelvergiftung oder durch veränderte Lebensgewohnheiten, vor allem bei Reisen.
Pulsatilla –
Bei verdorbenem Magen oder wässrigem, grünem Durchfall nach zu viel fetten, schweren Speisen.
Veratrum album –
Bei Übelkeit mit heftigem Würgen und Erbrechen. Auch bei Kältegefühl im Bauch mit krampfartigen Bauchschmerzen.
TCM:
In der Chinesischen Medizin wird hier der klassische Congee verwendet, welcher aus einem Teil Reis und acht Teilen Wasser besteht und über längere Zeit auf kleiner Flamme geköchelt wird, bis der Reis eine breiartige Form hat.
Auch Akupressur hat sich sehr gut bewährt. Hilfreich sind Magen 36, PC 6 und Ren 9 und 12, diese Punkte am besten jeweils beidseits 5 Minuten massieren. Bei akuter Gastritis (Magenschleimhautentzündung) massieren Sie zusätzlich Ma 44 und Ma 45.
Mehr zur Selbstbehandlung durch Akupressur erfahren Sie hier: Akupressur für die Selbstbehandlung
S. Rudrich 09-14