Beitrag von Birgit Bonin über eine Patientin mit Histaminintoleranz
Beispiel aus der Praxis, wie eine Therapeutin eine Patientin mit Histaminintoleranz behandelt. Die komplexen Zusammenhänge der Ernährungstherapie sind hier leicht verständlich dargestellt.
Frau M. (Alter 21) nimmt im September 2016 mit mir Kontakt auf. Seit 3 – 4 Jahren hat sie starke Migränekopfschmerzen und Bauchschmerzen, die sich unterhalb des Bauchnabels lokalisieren. Die Schmerzen treten direkt nach dem Essen auf. Die Diagnostik in den vergangenen Jahren ergab eine bestehende Unverträglichkeit von Histamin (Histaminintoleranz).
Frau M. möchte gerne wissen, was sie genau essen kann, und was sie vermeiden soll. Die Angaben verschiedener Informanden im Internet zum Gehalt von Histamin divergieren. Sie ist stark verunsichert und möchte auch einen Weg finden, schmerzfrei zu werden.
Vor 6 Jahren im Alter von 15 Jahren hatte Frau M. einen Unfall, bei dem sie während des Kletterns im Gebirge auf den Kopf fiel. Die Wirbelsäule, insbesondere die Halswirbelsäule wurde gestaucht. Die anschließenden Behandlungen (Osteopathie und Craniosacraltherapie) halfen nach Angaben von Frau M. Sie hatte außerdem alle 2 Wochen Akupunktur, dann wurde die Behandlung noch 1x im Monat fortgesetzt, bis die Kopfschmerzen verschwunden waren.
Als Frau M. 17 Jahre alt war, traten die Kopfschmerzen wieder auf. Sie sind überwiegend im Nacken lokalisiert im Bereich des Akupunkturpunktes GB 20. Hinzu kamen auch die Bauchbeschwerden. Die weitere Diagnostik ergibt, dass Frau M. eine unzureichend häufige Darmentleerung hat, maximal 1x pro Tag, sonst eher alle 2 Tage. Bei Schmerzen im Unterbauch ist die Darmentleerung häufiger, ebenso, wenn sie Kaffee getrunken hat. Eine Diagnostik hat ergeben, dass Bakterien die Darmwand angreifen würden.
Ich erkläre Frau M., dass verschiedenes in der von ihr geschilderten Symptomatik darauf hinweist, dass ihre Leber in ihrer Funktion geschwächt ist und erkläre dies wie folgt:
- Allergien und Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln und anderen Substanzen, wie in diesem Fall Histamin, geben einen Hinweis auf eine Funktionsschwäche der Leber. Die Substanzen, welche die Unverträglichkeit oder Allergie auslösen – Allergene genannt – sollten von der Leber über den Prozess der Entgiftung ausgeschieden werden können.
- Unregelmäßigkeiten bei der Darmentleerung, insbesondere verlangsamte, verzögerte und mangelhafte Darmentleerung weisen auf eine Blockade in der Energielaufbahn der Leber hin. Ein Teil des Lebermeridians läuft exakt entlang des Dickdarmes und endet ringförmig um den Enddarm. Neben der Füllung des Darmes und der Menge an Ballaststoffen wird die Häufigkeit der Darmentleerungen durch die Aktivität im Lebermeridian bedingt.
- Die Schmerzen im Nacken weisen auf eine Blockade im Energiefluss des Gallenblasenmeridians hin, der in seiner Funktionseinheit zum Element Holz gehört, ebenso wie die Leber.
- Die Schmerzen im Nacken liegen ebenfalls im Verlaufsbereich des Blasenmeridians, so dass auch im Element Wasser, zu dem die Organe Niere und Blase gehören, eine Schwäche zu vermuten ist.
Es ist nicht auszuschließen, dass das erneute Auftreten der Kopfschmerzen außerdem einen Hinweis darauf gibt, dass die Folgen des Unfalls noch nicht vollständig ausgeheilt sind. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt nach meinem Dafürhalten zunächst in einer Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Leber. Die unzureichende Entgiftung führt zum vermehrten Auftreten von Bakterien, die sich gerne im Darm ansammeln und sich dort von den Giftstoffen und Stoffwechselschlacken ernähren und vermehren.
Ich empfehle Frau M. über die Zusammenstellung einer speziellen Ernährung als nächsten Schritt die Leber wieder in ihrer Funktion zu stärken und zu aktivieren. Zu diesem Zweck, und weil Frau M auch wissen möchte, was sie nun wirklich essen kann, klären wir zunächst ihre bisherige Ernährung ab.
Bei einer individuellen Ernährungsberatung wird nicht eine spezielle Ernährungsweise verordnet.
Im Vordergrund steht, welche Nahrungsmittel der Patient gerne mag, und welche davon das spezielle Organ in seiner Funktion stärken, es in seiner Eigenentgiftung fördern oder seine Überaktivität wieder balancieren.
- Frau M. isst gerne Obst, ist aber hier aufgrund der Listen sehr verunsichert. Zu ihren Vorlieben zählen Äpfel, Kirschen, Pfirsiche, Birnen und Erdbeeren. Ich empfehle ihr zunächst, Obst für die Zeit der Behandlung separat von anderen Nahrungsmitteln zu essen mit etwa 2 Stunden Pause zwischen dem Verzehr und nur am Morgen oder Mittag. Obst benötigt eine andere, spezielle Zusammensetzung der Verdauungssäfte, als die übrigen Nahrungsmittel. Diese Verdauungssäfte werden außerdem am Abend nicht mehr gebildet. Bei einem insgesamt geschwächten Verdauungssystem ist eine vorübergehende Trennung empfehlenswert, da dies die Verdauungsprozesse erleichtert.
- Frau M. berichtet, dass sie gerne Äpfel isst, bei den meisten Apfelsorten aber einen Bläschenausschlag im Mund bekommt. Ich empfehle ihr trotzdem, herauszufinden, welche Apfelsorten sie essen kann, da Äpfel, ebenso wie Apfelsaft, die Eigenentgiftung der Leber fördern, was essentiell ist.
- Frau M. trinkt auch gerne Organgensaft, ich empfehle ihr, diesen durch Apfelsaft, auch als Schorle zu ersetzen. Orangensaft hat nicht die notwendige Eigenentgiftung fördernde Wirkung auf die Leber, wie Apfelsaft.
- Frau M. mag gerne Gemüse. Sie isst es mittags zusammen mit Fleisch oder Kartoffeln. Ich empfehle ihr Spargel zu essen, da er sowohl die Leber, aber auch besonders die Nieren in ihrer Funktion stärkt. Außerdem empfehle ich ihr alle grünen Gemüse, wie Spinat, Rosenkohl, Wirsing, Grünkohl, Brokkoli und Artischocken, da auch diese die Leber stärken. Das Gleiche gilt für grüne Salate. Frau M. isst außerdem gerne Kartoffeln, was ich sehr befürworte. Kartoffeln sind beiderseits wichtig für die Tätigkeit der Leber und der Nieren.
- Frau M. isst gerne Müsli mit Joghurt und Schokolade, Nudeln mit Käse- oder Sahnesoße, Brot mit Käse oder Salami. Ich empfehle ihr, Nahrungsmittel mit einem erhöhten Eiweißanteil (hier: Fleisch, Joghurt, Käse, Salami) getrennt von Nahrungsmitteln mit einem erhöhten Stärkeanteil (hier Nudeln und Brot) zu essen, da die Zusammensetzung der Verdauungssäfte für beide Nahrungsarten sehr unterschiedlich ist. Die Säfte können erst nacheinander von Organismus gebildet werden, es kommt zur Verzögerung und Erschwerung der Verdauung. Eine vermehrte Säurebildung ist nicht auszuschließen.
Neben diesen Veränderungen in der Ernährung und der geänderten Kombination von Nahrungsmitteln weise ich Frau M. darauf hin, dass die gesamte Symptomatik auch einen Hinweis auf eine schon seit längerem bestehende Verschiebung im Säure-Basen-Haushalt gibt. Ich empfehle ihr eine spezielle Mischung aus frisch gepressten Gemüsesorten aus Karotten und Spinat. Spinat stärkt die Leber, Karotten sind sehr gut für die Nieren. Der frisch gepresste Saft liefert hochwertige Nähr- und Vitalstoffe, stärkt die Organe, fördert die Entgiftung und balanciert sehr schnell und tiefgreifend den Säure-Basen-Haushalt.
Der weitere Verlauf der Therapie
Frau M. entscheidet sich für die veränderte Ernährung. Nach zwei Wochen telefonieren wir wieder. Es geht ihr besser. Die Anzahl der Darmentleerungen hat zugenommen, was ein Hinweis darauf ist, dass sie vermehrt entgiftet und die Leber aktiver wird.
Auch die Schmerzen sind weniger geworden. Frau M. kann nun auch Äpfel essen und Apfelschorle trinken, ohne dass Bläschen auftreten oder Bauchschmerzen. Diese positive Entwicklung hält während der nächsten Wochen an. Frau M. nimmt auch Nahrungsmittel zu sich mit einem höheren Gehalt an Histamin, ohne dass nach dem Verzehr Schmerzen auftreten.
Nach einem weiteren Monat berichtet Frau M., dass wieder vermehrt Kopfschmerzen auftreten würden, insbesondere an der Stirn. Sie verstärken sich, wenn sie für ihr Studium lernen muss. Auch die Anzahl der Darmentleerungen sei zurückgegangen. Sie befürchtet, etwas falsch gemacht zu haben. Ich erkläre Frau M, dass sich unser Organismus in der Phase der Regeneration und Heilung im übertragenen Sinne schichtweise von allem befreit, was ihn an der Genesung hindert. Wenn die Ursachen einer Erkrankung tiefer liegen, so müssen mehrere Schichten abgetragen werden. Man könne das mit dem Schälen einer Zwiebel vergleichen. Die Tatsache, dass die Symptomatik wieder zugenommen habe, ergäbe einen Hinweis, so erkläre ich ihr, dass sie eine neue tiefere Schicht erreicht habe, und ihr Körper vermehrt Energie und Nährstoffe benötigt, um auch hier weiter entgiften und regenerieren zu können. Diese Überlegungen zeigten, dass sie in der Zwischenzeit ausgezeichnet gearbeitet habe.
Da Frau M. sich schon in den zurückliegenden Wochen erkundigt hat, was sie noch zur verbesserten Entgiftung und Stärkung der Leber machen kann, empfehle ich ihr jetzt, die Arbeit mit zwei speziellen rein pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln zu beginnen. Diese bestehen nur aus ganzen, getrockneten und fein vermahlenen Pflanzen und haben aufgrund einer speziellen Produktion eine vielfältige Wirkung.
- Sie stärken und fördern den Prozess der Blutreinigung und alle Prozesse der Reinigung von Stoffwechselschlacken, veralteten Zellen und Giftstoffen, indem sie die dafür verantwortlichen Organe, wie Leber, Nieren, Dickdarm und Milz in ihrer Arbeit aktivieren.
- Durch den sehr hohen Anteil an basischen Mineralien gelingt ein kontinuierlicher, sehr schneller und tiefgreifender Ausgleich des Säure- Basen-Haushaltes.
- Der Gehalt an Chlorophyll liegt bei mehr als 60%. Chlorophyll fördert das Wachstum von Bakterien im Darm, die Vitamine bilden und stoppt gleichzeitig das Wachstum von schädlichen Bakterien. Das ist für Frau M. von außerordentlicher Bedeutung.
- Das zweite Nahrungsergänzungsmittel besteht zusätzlich aus zwei Pflanzen, die für ihren hohen Nähr- und Vitalstoffgehalt bekannt sind (Enzyme, Aminosäuren und Vitamine), was den raschen Aufbau neuer, vitaler Zellen und Gewebe ermöglicht.
- Durch den hohen Gehalt an antioxidativen Enzymen, entstehen Schutzfunktion, die der Körper für seine Regeneration benötigt.
Im November beginnt Frau M. mit dieser erweiterten Ernährungsumstellung und integriert die neuen Nahrungsergänzungen problemlos. Sie berichtet, dass sie sich sehr gut fühle mit dieser Erweiterung der Ernährung.
Die Anzahl der Darmentleerungen habe wieder zugenommen, was ein wichtiger Hinweis für sie ist, dass ihr Körper wieder vermehrt entgiftet und sich erneuert. Auch die Schmerzen hätten sehr nachgelassen. Ihr wäre aufgefallen, dass sie kurz nach der Einnahme vorübergehend Unwohlsein und leichten Schwindel verspüre, der aber nach wenigen Minuten komplett wieder verschwunden sei. Danach ginge es ihr besser als zuvor. Ich erkläre ihr, dass diese vorübergehende Verschlechterung ihres Befindens ein Hinweis darauf ist, das ihr Körper als Reaktion auf die Einnahme vermehrt entgiften würde. Das Gift gelangt aus dem Gewebe in die Blutbahn und verursacht dort vorübergehendes Unbehagen verschiedenster Art, bevor es dann ausgeschieden werden kann.
Frau M. berichtet außerdem von einem Zuwachs an Energie. Ich erkläre ihr, dass sie die Nahrungsergänzungen neben der regelmäßigen Einnahme auch insbesondere dann einsetzen kann, wenn sie vom Studium aus der Uni kommt und wieder neue Energien benötigt.
Im nächsten Kontakt berichtet sie, dass sie wieder Müsli mit Joghurt essen kann, ohne danach Schmerzen zu haben. Darüber ist sie sehr glücklich. Auch die Phasen des Unwohlseins kurz nach der Einnahme wären fast verschwunden.
Die Histaminintoleranz bessert sich
Ende des Jahres schreibt sie mir eine Mail. Es gehe ihr sehr gut. Sie habe schon so lange keine Kopf- oder Bauchschmerzen mehr gehabt, dass sie sich gar nicht mehr daran erinnern konnte, wie das war mit den Schmerzen. Auch hat sie ihren Ernährungsplan erweitert und keine Probleme damit. Sie setzt die Arbeit mit allem, was sie bisher gelernt hat und mit den beiden Nahrungsergänzungen fort. Sie ist gespannt, wie es ihr weitergehen wird.
Zu Histaminintoleranz gibt es zahlreiche Bücher. Hier eine Empfehlung von uns als Patientenbuch zum Thema Histaminintoleranz:
T. Schleip, Histamin-Intoleranz >> hier gehts zum Buch
Birgit Bonin, Jahrgang 1958, hat in Köln Diplomsport studiert (Schwerpunkt Prävention und Rehabilitation), ist außerdem Heilpraktikerin und Beraterin für die Methode LifeTech, einem Verfahren zur täglichen Stressreduktion, zur Wiederherstellung und zum Erhalt von Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie selbständig in eigener Praxis. Birgit Bonin bietet Einzelarbeit an, aber auch Gruppenarbeit und Seminare, die sich den oben genannten verschiedenen Bereichen widmen. Ihr besonderes Interesse gilt der Realisierung aller erforderlichen Voraussetzungen, welche die persönliche Weiterentwicklung des Einzelnen ermöglichen.
Kontakt: Birgit Bonin, Fünfkirchener Straße 2, 63607 Wächtersbach
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