Mandelentzündung (Tonsillitis, Angina tonsillaris) mit Naturheilkunde behandeln
Mandelentzündung! “Die Mandeln müssen raus, der Doktor baut ein Haus”, das sagte noch vor einigen Jahren der (freche) Volksmund zur raschen OP der Gaumenmandeln. Aber zum Glück gehört heute die rasche Operation der Vergangenheit an.
Häufig sind junge Schulkinder von der ansteckenden Mandelentzündung betroffen, die auslösenden Streptokokken der Gruppe A werden über eine Tröpfcheninfektion übertragen.
Da die Rachenmandeln die erste “Abwehrfront” für den gesamten Atem-und Verdauungstrakt sind, findet hier ein heftiger und schmerzhafter Kampf gegen die eindringenden Bakterien statt. Leichte bis stärkste Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten (Kieferwinkel) und rasch ansteigendes Fieber sind typische Symptome.
Wie sehen entzündete Mandeln aus?
Schaut man in den Hals, sind beide Tonsillen leicht geschwollen, gerötet und später mit einem weißen Belag (Stippchen) überzogen. Die Zunge ist meist im vorderen Drittel deutlich gerötet und der Zungenbelag ist dünn weißlich oder leicht gelb. Aus Sicht der chinesischen Medizin ist Wind-Hitze eingedrungen, hat sich an den Mandeln festgesetzt und blockiert durch die Hitzeentwicklung den freien Fluss von Qi und Blut.
Was sagt die TCM bei Mandelschmerzen
Wahrscheinlich hat auch die chinesische Mutter zunächst zum feuchtkalten Halswickel gegriffen. So widerlich diese Therapie in der Erinnerung auch war, so effektiv war (ist) sie auch. Neben Kräutern, die toxische Hitze ausleiten, kühlen und schleimwandeln, empfiehlt die Chinesische Medizin, Nahrungsmittel mit kühler Temperatur. Eine moderne Alternative sind auch Wassermelonen oder vielleicht auch Wassereis aus milden Fruchtsäften. Auf keinen Fall sollten (lymphbelastende) Kuhmilchprodukte verzehrt werden.
Gurgeln hilft
Gurgeln ist zwar lästig bei Halsweh, aber auch sehr hilfreich. Geeignete westliche Pflanzen mit antibakterieller Wirkung sind: Thymian, Salbei, Kamille, Pfefferminze. Etwas Salz in den lauwarmen Gurgel-Aufguss erhöht die Wirkung.
Gelber Gurgeltee:
- Ringelblüten 50,00 g
- Kamillenblüten 30,00 g
- Salbeiblätter 20,00 g
- 1/2 TL Salz
- 1 EL auf eine Tasse, 10 min ziehen lassen, mehrmals täglich gurgeln.
Bettruhe, oder noch besser “Sofa-ruhe” im Wohnzimmer, ist wegen der Gefahr der Verschleppung von Streptokokken in andere Gewebe unerlässlich.
Irene Suhr ist Heilpraktikerin und Diplomierte Therapeutin für Chinesische Medizin
(ABZ-Ost, Shou Zhong) mit eigener Praxis in Berlin-Charlottenburg, war als TCM- Therapeutin im Oberlin Rehazentrum MVZ Potsdam, im Centrum für TCM-Potsdam, sowie extern für die Schmerzambulanz des KEH-Berlin tätig.
Seit 2006 regelmässige Fortbildungen in Naturheilkunde und TCM.
Vorträge über westliche Krankheitsbilder aus Sicht der TCM, für Laien und Therapeuten im Oberlin-Rehazentrum. Mitglied der Arbeitgemeinschaft-TCM. Webseite http://www.Praxis-Jungfernheide.de