Hypnobirthing – die sanfte Geburt

Hypnobirthing was versteht man darunter?

SchwangerschaftDer Geburtshelfer Dr. Grantly Dick-Read gilt als Vater der natürlichen Geburt. Er machte die Beobachtung, dass manche Frauen ohne viel Schmerz und Leid gebaren und andere Frauen wiederum starke Schmerzen und Komplikationen in Kauf nehmen mussten.

Laut Dr. Grantly haben Frauen die Schmerzen erwarten, oder Angst vor der Geburt haben mehr Symptome, als Frauen die der Geburt gelassen entgegen treten. Die Angst bewirkt eine Art Teufelskreislauf von Spannung, Schmerz und noch mehr Ängste.

Geburt mit Hypnose – was passiert hier?

Hypnose ist ein Zustand zwischen Wachen und Schlafen. Auch Tagträume, oder der Zustand kurz vor dem Einschlafen oder Aufwachen ist eine Art Trance. Hierbei schaltet unser Gehirn auf Alphawellen und ist nicht im Hier und Jetzt präsent.

Bei den Gehirnhälften sind die linke für logisches Denken und Kontrolle und die rechte für Kreativität, Fantasie, Träume und Visualisierungen zuständig.

Im Zustand der Hypnose erleben wir alles sehr intensiv. Bilder, Gerüche, Farben und vor allem Gefühle werden sehr deutlich wahrgenommen. Es wird sozusagen direkt auf das Unbewusste zugegriffen, dadurch können wir neue Ressourcen schaffen und bereits vorhandene mobilisieren und Blockaden auflösen.

Positive Wirkung durch Hypnose:

  • Der Kreislauf zwischen Angst, Spannung und Schmerz wird vermieden
  • Die Müdigkeit während der Geburt wird reduziert
  • Die Eltern-Kind-Beziehung wird gestärkt
  • Eine schnellere Regeneration
  • Schmerzmittel können minimiert werden
  • Die Geburt ist um mehrere Stunden verkürzt
  • Reduzierung von Hyperventilationen
  • Der Vater/Partner übernimmt eine zentralere Rolle
  • Die Geburt wird zu einer friedlichen Erfahrung, wie von der Natur vorgesehen

Hypnobirthing – für wen ist es gut?

  • Für alle Frauen, die einen natürlichen Weg suchen ihr Kind zu entbinden
  • Gerade für Frauen die Angst oder Panik vor der Geburt haben
  • Auch für Frauen, die bereits negative, schmerzvolle Entbindungen hinter sich haben

Bewusstes Erleben trotz Hypnose?

Die Frauen erleben die Geburt vollkommen bewusst und können sich noch intensiver mit dem Baby verbinden. Sie erleben alle Veränderungen und Geschehnisse noch bewusster und können sich deshalb voll und ganz auf sich und die Geburt konzentrieren.

Äußere Faktoren können gezielt ausgeblendet werden, damit die Achtsamkeit ganz allein auf dem Geburtsprozess gelegt werden kann.

Risiken oder Gefahren von Hypnobirthing?

Da die Frauen die Methode selbst anwenden, kann bei besonderen Umständen oder Gefahren, die Hypnose jederzeit ohne Probleme beendet werden. Die Patientinnen sind somit nicht fremdgesteuert.
Diese Methode wird heutzutage auch bei kleineren OP´s beim Zahnarzt eingesetzt.

Hypnobirthing – so geht die Anwendung:

  • Es werden Atem- und Entspannungstechniken für eine kurze, angenehme Geburt eingesetzt
  • Angst und Spannung werden durch Vertrauen, Ruhe und Wohlbefinden ersetzt
  • Dadurch wird die Produktion von natürlichen, beruhigenden Körperstoffen angeregt
  • Mythen, dass eine Geburt schmerzhaft sein muss werden wiederlegt
  • Zum besseren Verständnis wird die weibliche Anatomie detailliert erläutert

Akupunktur und sanfte Geburt:

Auch in der traditionellen chinesischen Medizin werden Akupunkturpunkte beim Geburtsverlauf verwendet.

Folgende Akupunkturpunkte können helfen, die Wehen zu beschleunigen:

  • Milz 6 (San Yin Jiao)
  • Dickdarm 4 (Hegu)
  • Blase 25 (Da Chang Shu)
  • Gallenblase 21 (Jian Jing)

Aber auch Punkte um den Geist zu beruhigen und der Schwangeren die Angst zu nehmen kommen häufig zum Einsatz:

  • Extrapunkte: Si Shen Cong
  • Extrapunkt: Yin Tang
  • Perikard 6 (Neiguan)
  • Herz 7 (Shen Men)

Diese Punkte können auch vom Partner massiert werden, damit die Geburt ein intensives gemeinsames Erlebnis wird.

Weiter Informationen zum Thema Hypnobirthing finden Sie hier:

Warum therapeutische Hypnose? – Ebell / Schuckall