Ein Beitrag über Ernährung bei einem Lipödem aus Sicht der Therapeutin Birgit Bonin
Die Patientin hat über Bekannte von dem Verfahren, mit dem ich arbeite, gehört. Aufgrund der Erzählungen ist sie neugierig geworden und möchte die Methode kennen lernen. Damit einher geht ein spezielles Interesse an der in das Verfahren integrierten individuellen Ernährungsberatung. Unter individueller Ernährung wird ein System verstanden, bei dem sämtliche inneren Organe in ihrer Kooperation untereinander betrachtet werden. Ziel ist es jene Organe in ihrer Funktion zu stärken, die geschwächt sind. Gleichzeitig werden sämtliche entgiftenden Systeme aktiviert, insbesondere aber die Leber. Gifte, Schadstoffe und Stoffwechselschlacken nähren schädliche Bakterien, blockieren den Energiefluss in unserem Körper und trüben unser Denkvermögen. Eine weitere Funktion der individuellen Ernährung ist es, die aus dem Gleichgewicht geratenen Prozesse im menschlichen Organismus wieder zu balancieren. Dazu gehören vor allem der Säure-Basen-Haushalt und der Haushalt der Stresshormone. Gleichzeitig möchte die individuelle Ernährung jene Nähr- und Vitalstoffe liefern, die für den Aufbau von neuen, jungen, vitalen Zellen erforderlich ist.
Organe mit Nahrungsmittel gezielt stärken
Diese Form der Ernährung setzt also Nahrungsmittel, Säfte und Kräuter gezielt ein, um geschwächte Organe in ihrer Funktion zu stärken und zu aktivieren. Jedes Nahrungsmittel hat eine Wirkung auf bestimmte Organe. So stärken Äpfel zum Beispiel die Leber und fördern deren Eigenentgiftung. Blumenkohl wirkt stärkend auf die Lunge, und Wassermelonen sind gut für die Nieren, das Fleisch entgiftet, die Kerne stärken. Wie haben also über die meisten unsere Nahrungsmittel und Säfte ein sehr hilfreiches Medium, um die Arbeit der inneren Organe je nach Erfordernissen zu aktivieren, ihre Eigenentgiftung zu fördern und die Kooperation mit anderen Organen zu balancieren. Außerdem wird bei dieser Form der Ernährung berücksichtigt, welche Nahrungsmittel in ihrer Kombination gut gemeinsam verdaut werden können, und bei welchen Kombinationen die Verdauung erschwert oder gar blockiert ist. Auch lassen sich manche Nahrungsmittel nicht zu allen Tageszeiten gleich gut verdauen, weil der Körper nicht immer alle Verdauungssäfte zur Verfügung stellen kann. Die Patientin möchte außerdem gerne abnehmen und berichtet, dass sie ein erblich bedingtes Lipödem hat.
Was ist ein Lipödem?
Bei einem Lipödem kommt es zu einer atypischen symmetrischen Häufung von Fettgewebe seitlich an den Hüften und Oberschenkeln. Weiterhin können die Oberarme und im späteren Verlauf auch die Unterschenkel, Unterarme und der Nacken betroffen sein. Das Lipödem gilt als eine chronisch progrediente Erkrankung ohne die Aussicht auf Besserung des Zustandes. Des Weiteren kommt es gelegentlich zur Einlagerung von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem, die sehr schmerzhaft sein kann. Auch kann es zur Einlagerung von Fibrose in das Gewebe kommen, auch genannt Fibrose Nester. Als Ursache für diese Erkrankung werden hormonelle Veränderungen und erbliche Belastungen diskutiert. Es sind nur Frauenbetroffen.
Auf was sollte man mit Lipödem achten?
Die Patientin treibt viel Sport, weil sie gehört hat, dass sich das verlangsamend auswirkt auf das Wachstum des Lipödems. Sie schwimmt jeden Tag und macht ein Walking Training. Sie ist außerdem bei einem Spezialisten für diese Art der Erkrankung in Betreuung und dort zur regelmäßigen Kontrolle. Die Patientin hat bereits festgestellt, dass der Verzehr von stärkereichen Nahrungsmitteln, wie es Kartoffeln, Reis und Getreideprodukte (Getreidebrei, Brot) sind, ihr nicht bekommt. Sie empfindet dann die Lipödeme als angeschwollen und größer, so als würden sie wachsen. Den Verzicht auf diese Nahrungsmittel hätte ich ihr auch empfohlen, da sie in der sehr erschwerten Stoffwechselsituation, welche mit dem Lipödem einher geht, durch den komplexeren Verdauungsprozess zusätzlich belastend wirken. Die weitere Diagnostik ergibt, dass die Patientin sich in einem prädiabetischen Stadium befindet. Dieses Stadium ist nicht ursächlich verantwortlich für das Lipödem. Ich empfehle ihr deshalb den Verzicht auf Obst, außer Blaubeeren und Jack Frucht. Außerdem empfehle ich Ihr keine Fruchtsäfte zu trinken und auf weitere süße Nahrungsmittel zu verzichten. Bei der Besprechung der individuellen Ernährungsform berichtet die Patientin, dass sie zum Frühstück ein sogenanntes Eiweiß Shake zu sich nimmt, welches aus pflanzlichem Eiweiß und Milcheiweiß besteht. Das mache sie sehr lange satt, was aufgrund ihrer beruflichen Situation für sie wichtig wäre, da sie vormittags sonst nicht zum Essen käme. Für die Mittagsmahlzeit empfehle ich ihr Eiweiß reiche Nahrung mit Gemüse und Salat zu kombinieren. Die Patientin isst Milchprodukte, aber kein Fleisch. Zum Abendessen gibt sie an, gerne Salat zu essen. Eiweißreiche Produkte auf der pflanzlichen Ebene sind insbesondere Linsen, Erbsen, Kichererbsen und Chiasamen.
Wie kann man Patienten bei einem Lipödem sonst noch unterstützen?
Neben dieser speziellen Form der Ernährung, die auch den Verzicht auf stärkehaltige Produkte einbezieht, erhält die Patientin von mir noch eine Reihe rein pflanzlicher Nahrungsergänzungen, die aus ganzen Pflanzen oder Pflanzenteilen bestehen. Sie werden eingesetzt, um gezielt spezielle Nähr- und Vitalstoffe, Mineralien, Enzyme und andere Biokatalysatoren in hochwertiger Form zu liefern, die in dieser Konzentration nicht mehr oder zu wenig in der herkömmlichen Nahrung enthalten sind. Die Patientin erhält außerdem Unterricht in einem speziell auf ihre Bedürfnisse und Erfordernisse zurecht geschnittenen täglichen Bewegungstraining, einer ebenfalls täglich anzuwendenden physiotherapeutischen Maßnahme und einer speziellen Form der Meditation.Im Verlaufe der nächsten 4 Wochen berichtet die Patientin, dass sie fünf Kilo abgenommen habe. Das Lipödem fühle sich nicht mehr so geschwollen an. In den nächsten 4 Wochen verliert die Patientin weiterhin an Gewicht. Sie fühlt sich fit und vital und stellt fest, dass sie nicht mehr so schnell ermüdet. Anfang Oktober besucht sie den Spezialisten für die Erkrankung des Lipödems. Die Untersuchung ergibt, dass sich das Lipödem nach der letzten Untersuchung im Januar von 1,9 auf 1,4 cm reduziert hat. Das ist eine für die Patientin sehr überraschende Entwicklung, da das Lipödem grundsätzlich als irreversibel gilt. Das Auftreten von den sogenannten Fibrose Nestern ist ebenfalls rückläufig. Die Patientin ist über diese unerwartete Entwicklung sehr glücklich und möchte weiter an diesem Thema arbeiten.
Birgit Bonin, Jahrgang 1958, hat in Köln Diplomsport studiert (Schwerpunkt Prävention und Rehabilitation), ist außerdem Heilpraktikerin und Beraterin für die Methode LifeTech, einem Verfahren zur täglichen Stressreduktion, zur Wiederherstellung und zum Erhalt von Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie selbständig in eigener Praxis. Birgit Bonin bietet Einzelarbeit an, aber auch Gruppenarbeit und Seminare, die sich den oben genannten verschiedenen Bereichen widmen. Ihr besonderes Interesse gilt der Realisierung aller erforderlichen Voraussetzungen, welche die persönliche Weiterentwicklung des Einzelnen ermöglichen.
Kontakt: Birgit Bonin, Fünfkirchener Straße 2, 63607 Wächtersbach
Mail:[email protected], http://www.heilkunst-birgitbonin.com