So machen Sie sich fit für den Herbst
Waren im Sommer aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin Wachstum, Fruchtbildung und Reifezeit angesagt, so der Herbst die Zeit des sich Heimelig-machens und des Rückzugs nach drinnen. Früher, aber auch heute macht man bald die Häuser winterfest. Genauso sollten wir unseren Körper auf die kalte Jahreszeit vorbereiten und einer potentiellen Grippe und Erkältungen vorbeugen.
Nun kommt die feuchte Zeit des Herbstes. Das Wetter wechselt von der Warmwetterphase auf Wind, Nebel, Regen oder Schnee. Unser Körper muss sich thermisch umstellen. Wenn der ein oder andere von uns körperlich geschwächt oder anfällig für diese Witterungs-Veränderung ist, sind die Folgen Schnupfen oder Erkältung. Aus Sicht der TCM sollten Sie sich gerade jetzt um Ihre Lunge und um Ihr Abwehr-Qi kümmern.
Wie Sie das machen?
Die traditionelle chinesische Medizin empfiehlt in dieser Jahreszeit Essen mit wärmenden Kräutern und Lebensmitteln. Kochen Sie gerade in den nächsten Wochen verstärkt mit Ingwer, Zimt, Pfeffer und Muskat, um ihre Yang-Energie zu stärken. Bei der Wahl der Herbstnahrungsmittel kann man jetzt auf lagerfähige Lebensmittel wie Reis, Hirse, Polenta, Bohne und Linsen zurückgreifen. Die Chinesen sehen das Essen nicht nur als reine Nahrungsaufnahme an, sondern auch als gesundheitliche Vorsorge und Therapie. Sie nennen dies Chinesische Diätetik. Aber auch unsere heimische Herbstküche ist in dieser Zeit besonders abwechslungsreich und interessant. Ziel ist es, mit der Ernährung die eigenen Abwehrkräfte zu stärken. Denken Sie daran, dass Ihr Körper für die kühlere Jahreszeit jetzt mehr Energie braucht, um ihn zu wärmen und aktiv zu halten.
Hier einige allgemeine Tipps:
- Achten Sie auf Qualität. Kaufen Sie frisches Gemüse, Obst, Getreide und Fleisch aus heimischen biologischen Anbau und artgerechter Haltung. Nur wenn in unserer Nahrung Vitamine und Nährstoffen enthalten sind, können diese uns schützen.
- Kochen Sie thermisch! Es gibt kühlende, wärmende und thermisch neutrale Lebensmittel. Die falsche Thermik erschwert unsere Verdauung. Kaltes verlangsamt den Stoffwechsel, thermisch zu warme Mahlzeiten führen zu einer Überhitzung und haben Auswirkung auf unsere Körpersäfte (yin). Beides ist nicht gesund und führt zu einem Ungleichgewicht, aus dem Krankheiten resultieren können.
- Wichtig ist auch regelmäßig zu essen. Man sollte 2-3 mal am Tag warm essen. Die letzte Mahlzeit sollte nicht zu spät zu sich genommen werden und nicht zu üppig ausfallen. Sonst arbeitet unsere Verdauung noch, wenn wir (und damit ist unser gesamter Körper gemeint) eigentlich schlafen sollten.
- Morgens mit etwas Warmen beginnen. Geben Sie Ihrem Körper schon von Anfang an die notwendige Energie, um den Tag möglichst lange konzentriert und aktiv sein zu können. Ein warmes Müsli ist für den Körper wesentlich leichter zu verarbeiten, da er es nicht erst noch aufwärmen muss. Die Energie dafür kann man ihm ersparen. Einen Motor startet man ja auch nicht gleich mit Vollgas. Durch das Erwärmte müssen die Verdauungsorgane nicht schon am Morgen volle Leistung geben. Sie haben genügend Zeit, um entspannt die aufgenommene Nahrung zu „verstoffwechseln“ und können den Körper mit den Nährstoffen zu versorgen.
Hier ein Rezeptbeispiel für eine gesunde Mahlzeit im Herbst:
Vorspeise: Kürbissuppe
Zubereitung:
Im erhitzen Topf Öl und Butter schmelzen lassen. Bei mäßiger Hitze glasig dünsten. Ganz kurz mitgeröstet und zugegeben werden Curry eine Prise Zucker, Knoblauch und eine erntkernte und kleingeschnittene Chillischote.Brühe wird untergerührt. Von der Rosenpaprika wird eine Prise zugegeben. Auf geringer Hitze weichköcheln. Zum Schluss werden noch Ingwer, Prise Piment d’Espelette dazugegeben. Gegebenfalls Zitronensaft und etwas Salz hinzugeben, eine Minute aufkochen und rühren.
Zutaten :400 g Kürbis, 1 EL Butter, 1 EL Olivenöl, 1 kleine Zwiebel, Rohrzucker, 1 TL roter Curry, 2 Koblauchzehen, 1 kleine Chillischote, Meersalz, 800 ml Hühnerbrühe, Rosenpaprika, Piment d’Espelette, 1 EL fein geriebener Ingwer, 1 Zitrone
Hauptgang: Gemüsetaler
Zubereitung: Butter, Pfeffer und Salz mit Gemüsefond im Topf zusammen aufkochen. Bockshornkleesamen mit Dinkelmehl hinzugeben. Durch rösten wird der Teig vom Topfboden gelöst. Ca. 5 Minuten auf Handwärme abkühlen lassen. Langsam Ei und Eigelb unterrührem. Geschälte Paprikaschoten, Karotte und Kohlrabi in kleine Würfel schneiden. In Olivenöl Zwiebeln, Knoblauch und Gemüse glasig dünsten. Abrieb der Zitronenschale zusammen mit einer Prise Salz und Petersilie zugeben.Gemüse und Brandteig zusammen eine Stunde im Kühlschrank kaltstellen. Aus der vermengten Mischung aus Gemüse und Brandteig Laibchen formen und anschließend in einer Mischung aus Haferlocken und Dinkelbrösel wenden. Beidseitig in einer beschichteten Pfanne mit Butterschmalz knusprig braten oder bei 150°C ca. 15-20 Minuten auf einem mit Butter bestrichenem Blech backen.
Zutaten: 125 ml Gemüsebrühe, 30 g Butter, Pfeffer aus der Mühle, Meersalz, 70 g Dinkelmehl, Bockshornkleesamen, 1 Ei, 1 Eigelb, 1 kleine Karotte, 1/2 Kohlrabi, 150 g gelbe Paprika, 150 g rote Paprika, 1/2 Zwiebelen, 1 Knoblauchzehe, Meersalz, Petersilie, 1 Zirone, 8 EL Haferflocken, 4 EL Dinkelbrösel, 2-3 EL Butterschmalz
Nachspeise: Milchreis und Pflaumenkompott
Zubereitung:
Vanilleschote längs halbieren mit Milch und Rohrzucker aufkochen. Heiß abgespülte Orange mit einem Schäler dünn abschälen. In die kochenende Milch Reis geben. Dazugegeben werden Meersalz, Spritzer Orangensaft und Orangenschale. Alles verrühren und aufkochen lassen. Den Reis auf reduzierter Hitze etwa 30 Minuten ziehen lassen. Vanilleschote mit Orangenschale herausnehmen. Das Vanillemark aus der Schote wieder in den Reis einrühren. 2 EL halbsteif geschlagener Sahne hinzugeben und vermischen. Als anternative kann natürlich auch Kuhmillch verwendet werden. Dann mit Aprikosenmus servieren.
Zutaten: 1 L Reismilch, 100 g Rohrzucker, 1 Vanilleschote, 250 g Milchreis, Meersalz, 1 Orange, 2 EL Sahne
Und zum Schluss noch ein paar weitere Tipps:
Auch Bewegung ist wichtig. Es muss nicht immer gleich ein Fitness-Studio sein. Gestalten Sie Ihr eigenes kleines Bewegungsprogramm. Lassen Sie Ihr Auto ein paar Meter weiter stehen. Sie könnten auch ein oder zwei U-Bahn oder Bus-Haltestellen früher aussteigen. Ebenso schützen Sie regelmäßige Saunabesuche, da sie unseren Körper auf starke Kälte- und Wärmeunterschiede trainieren.
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Stefan Müller-Gißler ist Geschäftsführer des Verlages Müller & Steinicke, einem Spezialverlag für Homöopathie, Akupunktur und Impfen und langjähriger Mitarbeiter in der eigenen Fachbuchhandlung für Akupuntur, Homöopathie und Naturheilkunde. Durch sein langjähriges Interesse konnte ich mir umfangreiches Wissen aus diesen Bereichen aneignen.