Was ist Akupunktur?

Akupunktur ist ein Sammelbegriff für Nadeltechnik und Moxibustion

Häufig wird die Akupunktur nur mit der Verwendung von Nadeln assoziiert, was nur der Hälfte des chinesischen Wortes „Zhenjiu“ entspricht. Die Verwendung der Moxazigarre als unverzichtbarer Bestandteil der Akupunktur ist oft unbekannt.

Akupunktur ist eine der wichtigsten Behandlungsmethoden der chinesischen Medizin. Durch Einführung der Nadel und Erwärmung mit der Moxazigarre an bestimmten Punkten des menschlichen Körpers wird versucht, die Ursachen der Krankheit zu bekämpfen und die Harmonie des Geistes und des Körpers wiederherzustellen.

Die Akupunkturpunkte liegen entlang bestimmter Körperkanäle, Meridiane genannt. Es gibt insgesamt 12 Haupt- und 8 Sonder-Meridiane, die das Äußere mit dem Innenleben des menschlichen Körpers verbinden. Sie bilden ein Kanalnetz, das Qi und Blut im Körper befördert. In diesem Kanalnetz gibt es 365 Akupunkturpunkte.

Bei der Moxibustion werden Heilkräuter (Moxa, Beifuß) auf einem Akupunkturpunkt erwärmt. Hierdurch zieht die spezifische Wirkung der Kräuter in den Körper ein und führt zu einem Energiefluss und zur Durchblutung des Punktes.

Welche Krankheiten können durch Akupunktur behandelt werden?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Heilwirkung der Akupunktur bei über 60 Krankheiten bescheinigt. Die rasche Verbreitung der Akupunktur als eine Heilmethode in Europa ist ein Beweis dafür, dass sie von den Patienten angenommen worden ist.

Im Einzelnen ist die Akupunktur wirkungsvoll bei

  • Kopfschmerzen, Migräne, Bluthochdruck, Trigeminusneuralgie, Kieferschmerzen, Zahnschmerzen, Bindehautentzündung, zentrale Retinitis
  • Sinusitis, Heuschnupfen, spastische Bronchitis, Asthma, Tinnitus
  • Magenschleimhautentzündung, Magenschmerzen, Schluckauf, Gallensteinen, Verstopfung, Durchfall, Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn
  • Menstruationsstörungen, Unfruchtbarkeit, Ausflussprobleme, Blasenleiden, klimakterischen Beschwerden, Impotenz, Prostatabeschwerden, Enuresis
  • Halswirbelsäulenschmerzen, HWS-Syndromen, Schulter-Arm-Schmerzen, Tennisellenbogen, Lumbal-Syndrom, Ischias, Hüft- und Knieschmerzen, Arthrose
  • Schlafstörungen, Nikotin- und Alkoholabhängigkeit, Übergewicht, psychischen Probleme, Depression, Manie, Epilepsie
  • durch Allergien hervorgerufene Hautprobleme, Neurodermitis, Akne, Haarausfall

Wie verläuft die Behandlung?

Akute Fälle werden 1 mal pro Tag, chronische Fälle etwa 1- bis 2 mal pro Woche behandelt. Eine einzelne Sitzung dauert je nach Art der Krankheit zwischen 20 und 45 Min. Der Arzt wird darauf achten, dass bei richtigem Sitz der Nadel ein dumpfes, ziehendes Gefühl unterschiedlicher Stärke entsteht. Bei Schmerzkrankheiten kann die Behandlung zu sofortiger Linderung führen, die Wirkung kann aber auch erst nach einer bestimmten Anzahl von Behandlungen einsetzen. In der Regel besteht eine Behandlungsperiode aus 10 Sitzungen.

 

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Patientenratgeber Traditionelle Chinesische Medizin