Was ist Mundsoor und wie kann man es naturheilkundlich behandeln?
Mundsoor und auch Windelsoor werden i.d.R. durch den Pilz Candida albicans verursacht. Die Pilzsporen werden meist durch Ansteckung übertragen, ungewollt während der Geburt über die Scheidenflora, oder einfach über Hautkontakte beim Kuscheln und Stillen. Die meisten Menschen haben eine gewisse Anzahl dieser Pilzsporen, ein kräftiges Immunsystem und gesunde Ernährung verhindern jedoch die explosionsartige Vermehrung der Pilze. Da Säuglinge und Kleinkinder noch kein ausgereiftes Immunsystem haben, sind diese deshalb anfälliger bei Soor. Während Mundsoor an den weißen Stippchen (weiße Bläschen) auf der roten Mundschleimhaut zu erkennen ist und immer noch sehr häufig auftritt, sieht man Windelsoor seltener. Das liegt an den modernen Windeln, die den Po lange trocken halten. Trotzdem, Soor bleibt lästig, ist manchmal schmerzhaft und kann den gesamten Magen/Darm Trakt befallen.
Bewährte natürliche Heilmittel bei Mundmoor oder Soor für Babys und Kleinkinder
Die westliche Medizin behandelt die Pilze mit Antimykotika, mit pilztötenden Medikamenten. Trotzdem sollte man bei leichterem Befall bewährte natürliche Hausmittel ausprobieren. Bei Mund- und Windelsoor könnte es zu einer Linderung durch Betupfen oder Bestreichen der betroffenen Stellen z.B. mit einem Wattestäbchen, mit verschiedenen Tinkturen führen. Hier eine Auswahl:
- Kolloidales Silber, ist offenbar nicht nur bei Bakterien wirksam, sondern auch bei verschiedenen Hautpilzen und fördert die Wundheilung.
- Koksöl ist wohl die sanfteste Methode den Pilzen das Leben schwer zu machen, es pflegt und wirkt antifungal bei Mutter und Kind. Durch bestimmte Fettsäuren (Caprylsäure, Laurinsäure) wird bei regelmässiger Anwendung auch eine vorbeugende Wirkung erzielt.
- Myrrhe-Tinktur, ist der Klassiker seit Generationen und mit einer langen Geschichte. Bereits in der Antike wurde Myrrhe, genauso wie Weihrauch, zur Desinfektion gegen verschiedene Erreger verwendet. Die Tinktur wird für die äusserliche Anwendung (tupfen) bei Kindern 1:5 verdünnt.
- Eichenrindenaufguss, eignet sich für “Sitzbäder” bei Windelsoor. Die Gerbstoffe der Eiche haben eine zusammenziehende, austrocknende Wirkung, was Bakterien und Pilzen die Lebensgrundlage entzieht. Wohltuend für die entzündete Haut sind auch die Juckreiz lindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften der Eichenrinde.
Die Heilkraft der Eiche
Auch ein Sitzbad könnte Linderung bringen. Dazu etwa 30-50 g Eichenrinde mit 1L Wasser aufkochen, diese 15-20 min ziehen lassen und wohltemperiert ins Badewasser geben. Hinterher nur trocken tupfen und den Babypopo noch etwas ohne Windel an der Luft lassen. Bitte nicht länger als 5 Tage anwenden, da es die Babyhaut zu stark austrocknen kann.
Mütter und ältere Kinder sollten unbedingt zucker-und hefehaltige Nahrung meiden. Pilze ernähren sich davon.
Wie kann man Mundsoor vorbeugen?
Zur Vorbeugung von Mundsoor bei Säuglingen sollten Schnuller vor Verwendung ausgekocht werden. Bei stillenden Müttern empfiehlt sich auf die gründliche Hygiene und Pflege der Brustwarzen zu achten.
Weitere Informationen für die Gesundheit ihrer Kinder finden Sie in zahlreichen Büchern.
Irene Suhr ist Heilpraktikerin und Diplomierte Therapeutin für Chinesische Medizin
(ABZ-Ost, Shou Zhong) mit eigener Praxis in Berlin-Charlottenburg, war als TCM- Therapeutin im Oberlin Rehazentrum MVZ Potsdam, im Centrum für TCM-Potsdam, sowie extern für die Schmerzambulanz des KEH-Berlin tätig.
Seit 2006 regelmässige Fortbildungen in Naturheilkunde und TCM.
Vorträge über westliche Krankheitsbilder aus Sicht der TCM, für Laien und Therapeuten im Oberlin-Rehazentrum. Mitglied der Arbeitgemeinschaft-TCM. Webseite http://www.Praxis-Jungfernheide.de