Was ist Tuina
Das chinesische Wort tuina heißt übersetzt »schieben und greifen« und bezeichnet eine Behandlungsmethode, die der westlichen Massage, aber auch der manuellen Medizin ähnelt. Historisch wurde auch der Begriff anmo verwendet: »Pressen und reiben«.
Die Tuina-Methode ist eine der fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin, neben der Akupunktur, Arzneimitteltherapie, Diätetik und den Bewegungstherapien (Qigong und Taiji quan). Bislang ist das Wissen über die Tuina-Methode (oder kurz: Tuina) hierzulande noch wenig verbreitet, nur wenige Institutionen bieten eine qualifizierte Ausbildung an, ausgebildete Therapeuten sind rar.
Unterschied von Tuina zu westlichen Massagemethoden oder Akupressur?
Tuina kombiniert spezielle Massage- und Griff-Techniken mit der Kenntnis über Akupunkturpunkte und Leitbahnen (früher fälschlich »Meridiane« genannt) und chirotherapeutische Manöver mit dem umfassenden System der TCM.
Diese versucht, beim kranken Menschen energetische Störungen, Entgleisungen und Blockaden zu erkennen, sie fasst den Menschen als Gesamtheit auf und begreift das freie Fließen der aktiven und stofflichen Energieformen (Qi und Xue) als Gesundheit. Störungen können mit diesem Konzept viel früher erfasst werden als in der westlichen Medizin, die in der Regel auf organische, durch technische Untersuchungen wie Labor oder Röntgen erfassbare Veränderungen in den Geweben angewiesen ist. Durch den differenzierten Einsatz der Tuina auf der Grundlage des ganzheitlichen Verständnisses des Menschen und seiner Krankheiten wird eine enorme Wirkung möglich. Neben den klassischen Anwendungen der Massage und manuellen Therapie bei Schmerzen des Bewegungsapparats können damit auch eine Vielzahl anderer Krankheiten von akuten grippalen Infekten, Regelstörungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Diarrhö bis hin zu chronischen Krankheiten gezielt beeinflusst werden.
Tuina kann jeder selbst schnell erlernen.
Selbstbehandlung mit Tuina
In der TCM spielt die Gesunderhaltung durch die richtige Lebensführung eine große Rolle. Dazu gehören eine den Jahreszeiten und der individuellen Konstitution angepasste Ernährung wie auch die chinesischen Bewegungstherapien Taiji quan und Qigong.
Eine weitere Methode zur Gesundheitspflege bietet die Selbstmassage, bei der man die Techniken der Tuina einsetzt, um Störungen der inneren Harmonie, des Qi und Xue in den Leitbahnen und in den Funktionskreisen wiederherzustellen.
Ältere Menschen können durch regelmäßige Tuina-Selbstmassage die Funktionen der Organe und besonders den Stoffwechsel anregen, die Elastizität und Spannkraft der Muskeln, der Sehnen und Gelenke verbessern. Bei einer Vielzahl von Beschwerden (von Kopfschmerzen bis zu Regelstörungen) kann durch die Tuina-Selbstmassage und die Behandlung einzelner Akupunkturpunkte die Genesung gefördert werden. Zunehmend wird in China die Tuina-Selbstmassage auch für kosmetische Zwecke eingesetzt, da sie Bindegewebe strafft und die Durchblutung der Gewebe steigert.
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